Sandra Bubendorfer-Licht

Kulturförderung geht nach Südostbayern

BERCHTESGADEN/GROSSKAROLINENFELD (21.06.2023) – Grünes Licht für die Förderung aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm XII (DS XII): Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat am Mittwoch Gelder für bedeutende Kulturdenkmäler in Südostbayern freigegeben. Die FDP-Heimatabgeordnete Sandra Bubendorfer-Licht (Ampfing) freute sich, dass die Kindertagesstätte im denkmalgeschützten Rosenhofstadel in Berchtesgaden mit 600.000 Euro und die Sanierung der Karolinenkirche in Großkarolinenfeld mit 500.000 Euro gefördert wird.

Im Kulturkapitel des Haushaltsplanes 2023 sind nach Angaben der Abgeordneten zusätzliche Mittel in Höhe von 50 Millionen Euro für das DS XII vorgesehen. Die Maßnahmen erstrecken sich über das gesamte Bundesgebiet und sollen einen „bedeutenden Beitrag zum Erhalt unserer Kulturlandschaft“ leisten. Die Fördermittel sollen vor allem kleineren und mittelständischen Bau- und Handwerksbetrieben zugutekommen. Die Beteiligung des Bundes betrage bis zu 50 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten und sei durch Mittel der engagierten Projektträger, der Länder und anderer Gebietskörperschaften zu ergänzen.

Sanierung und Umbau des Rosenhofstadels Berchtesgaden in eine Kindertagesstätte

Der Markt Berchtesgaden (Lkr. Berchtesgadener Land) hat laut Projektbeschreibung die Gelegenheit, in dem historischen Stallgebäude der ehemaligen fürstpröpstlichen Meierei zwei für den Ort wichtige Anliegen zu verwirklichen: Zum einen ist dies der Denkmalschutz. Das etwa 250 Jahre alte, unter Denkmalschutz stehende Gebäude ist  trotz des desolaten Zustandes besonders erhaltenswert, da es das Ortsbild von Norden her gesehen in einer einzigartigen Weise präge. Zum anderen muss der Markt dem steigenden Bedarf an Kinderbetreuung gerecht werden. Im Rosenhofstadel kann eine Kindertagesstätte für 75 Kinder in ansprechendem Ambiente verwirklicht und gleichzeitig durch die denkmalverträgliche Sanierung  dem kulturellen Anspruch des Marktes entsprochen werden.

Die Neuplanung erreicht laut Bürgermeister Franz Rasp die geforderte Energieeffizienz und könnte das erste Baudenkmal in Bayern sein, das planmäßig eine Photovoltaikanlage in die Dachfläche integriert. Für den denkmalgerechten Rosenhofstadel entsteht laut Markt Berchtesgaden ein denkmalpflegerischer Mehraufwand von 1,6 Mio. Euro. Dazu kommt jetzt aus dem DS XII eine Fördersumme von 600.000 Euro.

Sanierung der Karolinenkirche in Großkarolinenfeld (Lkr. Rosenheim)

1822 wurde die Karolinenkirche als erste evangelische Kirche Altbayerns im Pfälzer Siedlerdorf Großkarolinenfeld (Lkr. Rosenheim) nach Plänen von Gustav von Vorherr erbaut und nach König Karoline von Bayern benannt. Herausragend ist diese Kirche laut Pfarrer Dr. Richard Graupner aufgrund ihrer historischen Bedeutung als Symbol von Toleranz, Mut und Ökumene, nicht weniger aber auch als einziger klassizistischer Kirchenbau in unserer Region, der durch seine Schlichtheit und Klarheit eine ganz besondere Atmosphäre besitzt. Er trägt den Namen einer starken Frau, der ersten bayerischen Königin. Ihr Standhaftigkeit und ihrer Fürsorge für die evangelischen Christinnen und Christen verdankt sich diese Kirche. Heute ist sie Heimat einer lebendigen Kirchengemeinde, deren Schwerpunkt in den Angeboten für Kinder und Familien liegt. Nicht nur städtebaulich sind wir eine Kirche mitten im Ort, die allen Menschen offenstehen soll, unabhängig von ihrer Konfession oder Herkunft. Um diese Kirche zu erhalten, setzen wir uns mit aller Kraft ein.

Die Voruntersuchungen für die zum Jubiläum geplante Renovierung haben ergeben, dass aufgrund zahlreicher gravierender Schäden eine Generalsanierung unternommen werden muss, um dieses historische Baudenkmal zu erhalten:

Die Gesamtkosten für die Maßnahme inklusive einer neuen liturgischen Ausstattung belaufen sich auf knapp 1,7 Mio. Euro. „Als Kirchengemeinde und Eigentümerin des Gebäudes können wir diesen Betrag nicht allein aufbringen. Aufgrund der Bedeutung dieser Kirche hoffen wir aber auf vielfältige Unterstützung“, schrieb Pfarrer Dr. Richard Graupner in seinem Antrag. Die evangelische Landeskirche stehe hinter der Kirchengemeinde und habe insgesamt mehr als 700.000 Euro Fördermittel zugesagt. Aus dem DS XII gehen laut Haushaltsausschuss 500.000 Euro.